Hotel Eggerhof
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Kräuterwissen früher-heute

Die Natur im Glemmtal ist herrlich vielseitig und abwechslungsreich – und so reihen sich majestätische Gipfel aneinander, glasklare Bergseen glitzern in der Sonne und duftende Almwiesen erfreuen die Wanderer und Biker. Wer näher hinschaut, erkennt unterschiedlichste Kräuter, Blumen und Sträucher. Seit jeher nutzen die Menschen die Pflanzen der Alpen als Heilkräuter. Ein Wissen, das lange verloren schien und sich heute wieder immer größer werdender Beliebtheit freut. Es wird gesammelt, getrocknet, gerührt und verarbeitet – die Tinkturen, Salben und Tropfen gelten als beliebte Mittel gegen kleine Wehwehchen und gesunde Vitaminspender.

Kräuterwissen früher

Bereits die Waldvölker machten sich den zahlreichen Wirkstoffen der Pflanzen zunutze. Ausgrabungsfunde, die verbrannte Kräuter enthalten, deuten auf eine frühzeitige Verwendung hin. Beeren, Kräuter und Pflanzen galten als Nahrungs- und Heilmittel. Neben dem erntefrischen Verzehr wurden die beliebtesten Gewächse schon sehr bald getrocknet und als Tee getrunken. Unterschiedliche Aufzeichnungen und Funde lassen außerdem auf die Verwendung als Räucherwerk schließen. Salbei und Drachenblut, zum Beispiel, sagt man eine reinigende Wirkung nach, Rosenblättern oder Kamille eine harmonisierende.

Mit der Ansiedelung der Menschen und den später daraus entstehenden gesellschaftlichen Strukturen wurde auch der Gebrauch der heilenden Wildkräuter verfeinert, ausgebaut und aufgeschrieben. Pionierinnen, wie die heilkundige Hildegard von Bingen, schreiben schon am Beginn des 12. Jahrhunderts von „Liebstöckel, Süßholz, Waldthymian oder Bertram bei Erkältungsbeschwerden“.

Gerade im ländlichen Raum war es für die Menschen überlebenswichtig, heilkundige Frauen und Männer in ihrer Mitte zu wissen, die oft als Bader oder Hebammen arbeiteten und die Bevölkerung mit Tinkturen, Salben und Kräutern versorgten.

  • Distel
  • Kamille

Kräuterwissen heute

Die Wiesen, der Wald und die Felder im Glemmtal bestechen im Sommer mit einem feinen Duft und einer vielseitigen Flora. Wer näher hinschaut, findet allerlei Heilkräuter. Neben beliebten Klassikern wie Frauenmantel, Schafgarbe, Löwenzahn und Gänseblümchen gibt’s an bestimmten Plätzen echte Raritäten wie die gelbblühende Arnika oder den Enzian. Achtsam geerntet und im Fall, dass die Blumen unter Naturschutz stehen, im eigenen Garten gezogen, werden die unterschiedlichen Pflanzen zu verschiedensten Produkten verarbeitet.

Drei Dinge, die in keinem Haushalt fehlen sollten:

Johanniskraut

Johanniskrautöl

Das gelbblühende Johanniskraut wurde schon in der Antike als Heilpflanze verwendet und ist hochgeschätzt. Die Pflanze gilt als stimmungsaufhellend und ist als die Lichtbringerin bekannt.

Zur Herstellung:
Blühendes Kraut ernten, Blüten und Blätter vom Stängel streifen und locker in ein Schraubglas füllen. Mit hochwertigem Pflanzenöl auffüllen (z.B.: Mandelöl) und an einem warmen und sonnigen Ort sechs Wochen ziehen lassen. Anschließend das rot verfärbte Öl abseihen und dunkel bei Zimmertemperatur lagern.

Anwendungsgebiete:
Verspannungen, Verbrennungen, für gute Laune
Achtung: Nach dem Auftragen nicht in die Sonne gehen!

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Löwenzahn-Oxymel

Das Löwenzahn-Oxymel schmeckt lecker als Zutat fürs Dressing im Salat oder kann auch löffelweise eingenommen werden. Es ist sehr gesund und in der Herstellung einfach.

Herstellung:
Löwenzahnblüten ernten und locker in ein Schraubglas füllen. Halb mit Bio-Honig, halb mit Apfelessig auffüllen, im Kühlschrank für drei Wochen ziehen lassen. Die Blüten abseihen und den Sauerhonig im Kühlschrank aufbewahren.

Anwendungsgebiete:
Im Salat als Dressing, im Wasser als gesunder Geschmack, löffelweise als Kur
Der Sauerhonig hat eine desinfizierende, antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung. Der Löwenzahn enthält wertvolle Vitamine und Mineralstoffe.

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Schafgarbentee

Die Schafgarbe gilt als echte Allrounderin, ist aufgrund der Vielseitigkeit äußerst beliebt und kommt vor allem als Frauenheilkraut zum Einsatz.

Herstellung:
Die Blüten der Schafgarbe werden gesammelt und getrocknet. Bei Bedarf einen Teelöffel des trockenen Krautes mit heißem Wasser übergießen, kurz ziehen lassen und schluckweise trinke

Anwendungsgebiete:
Wirkt entkrampfend, beruhigend und hat eine positive Wirkung auf den Kreislauf.

Bilderquellen: saalbach.com